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Niederrheinkunst Heimat und Duden. Malereien von Martin Lersch

Erste und einzige Auflage. Katalog des LVR Niederrheinmuseum Wesel anlässlich der Ausstellung vom 27.09.2020 bis 10.01.2021.
VKP 14,95 €. Format 16 x 23,5 cm. Umfang 48 Seiten. Hardcover, Fadenheftung.

14,95 

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Beschreibung

Martin Lersch und sein Duden
Konrad Duden, 1829 im heute zu Wesel gehörigen Lackhausen geboren, wurde mit seinem 1880 erschienenen „Vollständigen ortographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“ richtungweisend für die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung. Von der 9. Auflage (1915) an erschien dieses kanonische Werk dann unter dem Titel „Duden“. Spätestens jetzt war der „Duden“ zum Begriff geworden. Nun erschöpfte sich die Autorentätigkeit des berühmten Philologen freilich nicht mit der Festlegung von Schreibweisen des deutschen Wortschatzes.
Neben seinen „Grundzüge(n) der neuhochdeutschen Grammatik“ (1901) ist hier beispielsweise seine „Etymologie der neuhochdeutschen Sprache mit einem ausführlichen Wörterverzeichnis“ (1893) zu nennen. Konrad Duden beschäftigte sich also nicht nur mit formellen Regularien, sondern grub in den Tiefen der Wortbedeutungen und ihrer historischen Entwicklung. Erst so, mit Nebenbedeutungen und Akzentsetzungen, die im Wortsinn mitschwingen, erschließt sich der faszinierende Reichtum der deutschen Sprache. Dieser Sinn für Vieldeutigkeit schlägt nun doch eine Brücke zwischen
Konrad Duden und dem Künstler Martin Lersch, auch wenn dessen Duden überhaupt kein Regelwerk sein will, weder für seine noch für andere „Malereien“. Die hier versammelten Künstlernamen sind so beliebig nach Vor- oder Nachnamen in die alphabetische Ordnung eingefügt, könnten auch durch andere ergänzt, vielleicht auch ersetzt werden. Und schließlich: Sämtliche Bilder sind von Martin Lersch gemalt, der sich die Freiheit nimmt, den Werken anderer Künstler, die ihn anregten oder auch nachhaltig beeindruckten, seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken.
Ordnungssysteme haben in der Sicht von Martin Lersch zwar ihren Sinn, sollten aber nie als vollendet verstanden werden. In Schubladen zu sortieren, ist für Orientierungen sicher unerlässlich, nur sind sie eben nicht zu schließen sondern grundsätzlich offen zu lassen. Und vor allem: Befülle deine Schubladen mit Inhalten, die du dir angeeignet und verinnerlicht
hast und schreibe deinen eigenen Duden, so etwa könnte die Botschaft von Martin Lersch lauten.
Veit Veltzke, LVR-Niederrheinmuseum Wesel